n dieser Stelle gab es eine Holzkirche, die vermutlich um 1530 erbaut wurde und auf Grund ihres Verfalls im Jahre 1593 durch eine steinerne Kirche ersetzt wurde. Zu dieser Zeit schuf der Zinngießer Hans Wildt ein dreistimmiges Geläut und im Jahr 1612 kreierte der Zinngießer Leonhard Dürr ein bedeutendes, zinnernes Taufbecken. Beides ist bis zum heutigen Tage noch in dem gegenwärtigen Bau der St. Anna Kirche erhalten und in Benutzung. Zwischen 1605 und 1607 erhielt diese Kirche auch einen Glockenturm. Mitte des 18. Jahrhunderts brannte die Kirche bis auf ihre Grundmauern nieder. Nach dem Abbruch der Reste errichtete man im Jahr 1771 an selbigem Ort nach lutherischem Vorbild eine völlig neue Barockkirche. Bis heute steht diese, der Hl. Anna geweihte Kirche nun im Zentrum von Boží Dar und zählt u. a. wegen ihrer einzigartigen “böhmischen Fladen” Decke ( eine Holzverschalung an der Schilfrohr befestigt wird ) und auf diesem Untergrund mit wundervollen Fresken verziehrt, zu den schönsten spätbarocken Bauwerken Böhmens u. wurde 1958 in das Staatliche Verzeichnis der Kulturdenkmäler aufgenommen. Nach der Aussiedlung der Deutschen nach Kriegsende nutzte man die Kirche nicht mehr und so verfiel sie, bedingt durch das raue Klima rasant. Gezeichnet durch Verwüstung und starke Baufälligkeit gipfelte der Verfall Ende der 60er Jahre in der behördlichen Schließung, wegen drohender Einsturzgefahr des Daches.
er geplante Abriss wurde letztlich durch den Wiederstand der Einwohner von Boží Dar verhindert. Ihre Renaissance erlebte die Kirche St. Anna zu ihrer feierlichen Wiedereröffnung und Neuweihe im Jahre 1990, nachdem sie mit großer Opferbereitschaft durch zahlreiche Spenden und engagierte Helfer wieder instand gesetzt werden konnte.
ur 25 Jahre später macht das Gebäude bereits wieder einen gezeichneten, verwitterten Eindruck. Selbst der Laie erkennt die Nässe im Mauerwerk durch Schimmel und bröckelnden Putz, auch der Anstrich wirkt trist, verblasst und verlebt. Hoffen wir für die Kirche St. Anna und die Bewohner und Freunde der Stadt Boží Dar, in der die Wiege unseres Volksdichters Anton Günthers stand, dass sich auch in der neuerlichen Zeit wieder wohlwollende Helfer und Unterstützung durch Spenden auftun, um die geschichtsträchtige Kirche St. Anna zu erhalten. Dies sei auch den zahlreichen Touristen und Besuchern der kleinen Stadt ans Herz gelegt, die sich zwischen Einkaufstour und Einkehr in eines der zahlreichen Gasthäuser einmal die Zeit nehmen sollten, für ein kleines Stück Geschichte, eben zum Beispiel mit einem Besuch der Kirche St. Anna.