mposant steht sie da, auf dem höchst gelegenen Punkt im Schlosspark Machern, ein seltsames, rätselhaftes Kunstwerk – die künstlich erschaffene Ruine der Ritterburg in Machern.
nwirklich, fast märchenhaft erhebt sich das bemerkenswerte Bauwerk aus der Landschaft empor und kann zweifelsohne als Hauptwerk und Glanzstück des Gartens bezeichnet werden.
m Auftrag des Grafen Carl Heinrich August von Lindenau und unter der Leitung, sowie nach den Entwürfen des Bau Konstrukteurs E. W. Glasewald entstand in den Jahren 1795/96 ein faszinierendes Meisterwerk das auch heute noch die zahlreichen Besucher des Macherner Landschaftsgartens begeistert.
ier ist nun die Phantasie Derer gefragt, die sich auf das Rätsel der Ritterburg einzulassen bereit sind und das wird auch gleich zu Anfang sehr deutlich, wenn der Besucher vergebens einen Eingang in das mysteriöse Objekt zu finden sucht. Keine Tür und kein Tor scheinen auffindbar, so oft man die Ruine auch umrundet. Hierzu bedarf es nämlich, dass man auf den verschlungenen Wegen des umliegenden Waldes zuerst eine Senke entdecken muss, in der sich ein versteckter Zugang befindet. Nur durch diesen lässt sich die Ritterburg betreten.
nd hat der Suchenden nun diesen Eingang gefunden, so begibt er sich auf eine mystische „Reise“, die so einige Überraschungen und Absonderlichkeiten bereit hält und sicherlich auch eine emotionale Wirkung hinterlässt.
chlangenförmig winden sich die unterirdischen Gänge im Schein elektrischer Fackeln, man passiert eine gotische Vorhalle mit achtkantigen Säulen und verschiedenste weitere Kammern.
eltsamste Symbole begegnen dem Besucher auf seinem Weg durch drei Ebenen, die er durchschreiten bzw. empor steigen muss, um die Obergeschosse des 26 Meter hohen Turmes zu erreichen. Vorbei an Todessymbolen, durch Verlies und Burg Gefängnis, den Rittersaal und das Balkonzimmer durchschreitend, kann man diesen Aufstieg auch als eine Art „Selbstbegegnung“ erfahren. Gleich einem noch unwissender „Lehrling“ der die Etagen mit den dazu gehörigen Prüfungen erklimmen muss, um am Ende zur höchsten Plattform ( der Erkenntnis ) zu gelangen.
atsächlich wurde die Ruine der Ritterburg in früheren Zeiten zum Zwecke der Abhaltung freimaurerischer Riten genutzt. Vermutlich mussten Prüflinge in den dunklen Gängen eine Art Prüfungsweg absolvieren und dort verschiedene Proben bestehen, um am Ende auf der obersten Aussichtsplattform ans Licht zu gelangen, was auch in diesem Fall mit „zur Erkenntnis gelangen“ gleich zu setzen ist.
eim Blick auf die letzten Jahrzehnte der Burg sei erwähnt, dass sie in den 1940er Jahren bis vor Kriegsende von Soldaten der Luftüberwachung genutzt wurde. Zu diesem Zwecke baute man im 1. Stock des Turmes eine Tür ein, die über eine Eisentreppe sofort zu erreichen war.
on der Gemeinde Machern wurde 1955 vor dem Eingang zur Ritterburg ein Theaterspielplatz für kulturelle Aufführungen geschaffen. 300 Sitzplätze waren vorhanden, dennoch verfiel Dieser in späteren Jahren. Erst im Jahre 2002 kam es zu einer Wiederaufnahme mit ca 200 Sitzplätzen an selber Stelle. Als „Naturbühne an der Ritterburg“ benannt, fanden hier zwischen 2003 und 2004 mehrere Aufführungen der örtlichen Laien Schauspielgruppe statt.
ämtliche Restaurierungsarbeiten an der Machener Ritterburg in neuerer Zeit veranschlagten insgesamt fast 15 Jahre, bevor sie im Jahr 2003, mit wesentlichen Neuerungen abgeschlossen wurden. Die Modernisierungen beinhalteten Besucher Toiletten, elektrisches Licht und fließendes Wasser im Sanitärbereich, sowie diverse Verbesserungen der Sicherheitsstandards zum Beispiel gesicherte Zutritte.
ie restaurierte und modernisierte Ritterburg hat somit ihren festen Platz im Bereich Kultur und Veranstaltung in der Stadt Machern. Besichtigungen der Burg sind bei Führungen im Park an Sonnabenden sowie an Sonn- und Feiertagen von April bis Oktober oder auf Bestellung möglich.