twa einen Kilometer nordwestlich der Stadt Annaberg – Buchholz liegt der Schreckenberg auf Frohnauer Flur, welcher ein Stadtteil Annabergs ist. Bei einer Höhe von knapp 650 Metern bietet der Gipfel des Berges eine hervorragende Fernsicht auf die Bergstadt sowie deren umliegenden Gebiete und reicht bei klarem Wetter sogar bis hinüber zum Pöhlberg.
mgeben von reizvoller Natur und eingebetet in die idyllische Landschaft, ist die Erhebung ein oft besuchtes Ausflugsziel bei Einheimischen wie auch Touristen. Abwechslungsreiche Wanderwege erstrecken sich in dieser Region und führen den Wanderer zu verschiedensten, nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten rund um die Stadt Annaberg. Entlang des Schreckenberges führt auch der Internationale Bergwanderweg.
ie weitreichende historische Bedeutung des Schreckenberges geht zurück bis ans Ende des 15. Jahrhunderts und führt zu den Ursprüngen des Silber – Erzbergbaus im Annaberger Revier.
nweit der Frohnauer Obermühle entdeckte Caspar Nietzel am 28. Oktober anno 1491 einen vielversprechenden Silbergang und legte mit diesem Fund den Grundstein für die folgenden 2 Jahrhunderte intensivster Bergbautätigkeit in dieser Region des Erzgebirges.
ie reiche Silberausbeute der Fundgruben des Berges führte wenige Jahre später, anno 1496 durch den Herzog Georg zur Gründung der „Neustadt am Schreckenberg“, später in „Sankt Annaberg“ umbenannt. Die Wettiner verliehen der Stadt 1498 das Prägerecht für ihre Münzen, die zunächst aber in Frohnau entstanden, wo man zu diesem Zwecke an der Obermühle eine Münzprägestätte einrichtete. Wohl als einmalig zu bezeichnen ist die Münzprägung im Anbau einer Mühle. 1502 wurde die Münzstätte direkt nach Annaberg in ein Gebäude im Hinterhof des Bergamtshauses verlegt. Dort prägte man aus dem Silber des Schreckenberges, die nach selbigem Berg benannten Münzen. Der so genannte „Schreckenberger“ galt als gängiges Zahlungsmittel dieser Zeit und war weitläufig verbreitet. Sehr wahrscheinlich stammt aus jener Zeit auch der Ausspruch: „Bist ein reicher Annaberger, hast den Sack voll Schreckenberger!“
ur bis ins Jahr 1547 wurden die, auch „Engelsgroschen“ genannten Silbermünzen in Annaberg geprägt. Erklärt wird diese Bezeichnung durch die Einprägung eines Engels, welcher das fürstliche Kurwappen und die Kurschwerter trägt. Letztmalig prägte man „Schreckenberger“ 1571 in Dresden. Ihre beachtliche Größe brachte den Großgroschen ebenso die weitläufige Bezeichnung als „Mühlsteine“ ein.
och heute prägen Spuren des Altbergbaus das Erscheinungsbild des Schreckenbergs. Zahlreiche kleinere Halden, vorwiegend an den westlichen Flanken gelegen, zeugen vom Bergbaugeschehen jener Tage. Aus jüngerer Vergangenheit stammen diverse Spuren, die der Uranbergbau hinterließ, der in den 1950er Jahren für kurze Zeit in vielen Gebieten des Erzgebirges betrieben wurde. ( Krönung-Fundgrube/Malwine. 1947-57 war hier die SDAG Wismut tätig)
esondere Erwähnung gilt der zwischen 1854 und 1856 bereits optisch als Ruine erbauten Burg, die heute untrennbar mit dem Bild des Schreckenberges verbunden ist. Die künstlich erschaffene Burgruine besteht aus einem markanten, aus dem Landschaftsbild hervorstechendem Burgturm. Zu diesem hinauf führt eine betont verfallen gestaltete steinerne Treppe und es finden sich angedeuteten Resten verschiedener Mauern und Überbleibseln einer vermeintlich Jahrhunderte alten vom „Zahn der Zeit benagten“ ruinösen Burganlage. Einem unwissenden Betrachter würde kaum auffallen, das dieses Szenario nicht dem Alter des Bauwerkes geschuldet ist. Erbaut wurde die künstliche Turmruine nämlich erst in den Jahren 1854 bis 1856 im Auftrag einiger wohlhabender Bürger Annabergs, die den Bau mit privaten Geldern und der finanziellen Unterstützung einer ortsansässigen Firma finanzierten. Der geheime Regierungsrat Carl Friedrich Reiche – Eisenstuck gilt als Hauptinitiator des Bauprojektes, welches durch Tagelöhner und Arbeitslose ausgeführt wurde.
as gewollte und bewusst inszenierte romantisierende Bild sollte vermutlich eine Anlehnung an die vorherrschende, kulturgeschichtliche Epoche der Romanik des 19. Jahrhunderts sein, welche sich zu damaliger Zeit zwar gerade in ihrem Ausklang befand, jedoch noch stark den Sinn und das Empfinden der Menschen bestimmte. Zumindest passt die Ruine in ihrer Art gänzlich zur melancholischen Denkweise und dem leidenschaftlichen Charakter des Zeitalter der Romantik.
omit ist der Schreckenberg von Annaberg – Buchholz ein historischer Ort, ein Zeitzeuge verschiedenster Epochen der letzten Jahrhunderte, deren Spuren hier noch zu finden sind.
Die Anlage ist für Besucher frei zugänglich.