ommt man aus Neukirchen, so befindet sich dieses Sühnekreuz etwa einen Kilometer nach dem Ortseingang Adorf an der rechten Seite der Hauptstraße. Das gut sichtbare, etwa 150 cm hohe Monument, besteht aus einem nach unten schmaler werdenden Sockel auf dessen Plattform ein kleines, schlichtes Steinkreuz mit einer Höhe von etwa 45 cm steht.
ier an der so genannten „Kreuzwiese“ liegt heute ein Einkaufsmarkt, neben dem sich das Sühnekreuz befindet. Im Jahr 2007 wurde das Kreuz durch den Kultur – und Heimatverein Adorf e.V. neu errichtet.
b einst ein Original des Sühnekreuzes existierte und Dieses nur im Laufe der Geschichte verschwand bleibt spekulativ. Fakt ist, dass keinerlei Erwähnung darüber in der sächsischen Steinkreuz-Literatur aufzufinden ist. Auch kein verschwundenes Kreuz wird für diesen Bereich genannt.
edoch legt die, schon sehr lange bestehende Bezeichnung „Kreuzwiese“ die Vermutung nahe, dass es hier einmal ein Sühnekreuz gegeben haben könnte. Zumindest wäre dies ein plausibler Grund für die Namensgebung.
Auch eine Überlieferung besagt, dass es hier an der Kreuzwiese einst zu einem Verbrechen kam, wie auch folgende Sage zu berichten weiß:
n längst vergangenen Zeiten lebte ein habsüchtiger Müller in dem Orte Adorf. Dieser besaß im Dorfe bereits eine stattliche Mühle. Nun war jedoch das Wasser des kleinen Dorfbaches des öfteren nicht ausreichend, um die Mühle in vollem Maße zu betreiben. Kurzerhand entschloss sich der Müller zum Bau einer zweiten Mühle direkt an der Würschnitz, die immer reichlich Wasser trug. Und so errichtete er bald einen, mehrere Ellen hohen Damm in der Flußaue, um das Wasser anzustauen. Der Müller, blind durch seine Gier, begann damit einigen Bauern aufzuzwingen ihr Korn in seine Mühle mahlen zu lassen. Hierfür verlangte der habsüchtige Mann zu allem Verdruss auch noch eine horrende Entlohnung. Um seinen Reichtum noch zu vergrößern war ihm daran gelegen, dass künftig alle Bauern Adorfs ihr gesamtes Korn nur noch bei ihm mahlen würden.
s war an einem Sonntag, als sich die aufgebrachten Bauern auf der Wiese nahe der verhassten Mühle versammelten, um zu beratschlagen, wie sie dem geizigen Müller Herr werden und ihn von diesem Vorhaben abbringen könnten. Auch der Müller selbst erschien an dem Orte, wo eine Aussprache und Beratschlagung über die Zwangsmühle abgehalten werden sollte. Hitzige Worte fielen, ein Streit entbrannte, die angestaute Wut der Bauern entlud sich und so kam es dazu, dass sie den Müller in Rage erschlugen.
rzählt wurde später, dass jeder der Anwesenden, dem Sterbenden einen Hieb versetzte, auf dass keiner von ihnen, alleinig dieser Tat schuldig sei. Noch immer rasend vor Zorn begab sich die Meute hin zur Mühle des ermordeten Müllers. Sie zerstörten sein Anwesen und dem Blutrausche erlegen töteten sie hier auch dessen Weib und sein Kind.
päter wurde an jener Stelle, zur Sühne dieser Tat ein Kreuz errichtet, wie es nach dem damaligen Recht und Gesetzt verlangt wurde. Fortan wurde diese Wiese als Kreuzwiese bezeichnet und noch heute trägt sie diesen Namen. Teile des damals durch den Müller erbauten Dammes, welcher heute im Volksmund auch „Höllendamm“ genannt wird, sollen noch erhalten sein. Somit obliegt nun die ehemalige Existenz des zur Sühne errichteten Kreuzes dem Glauben jedes Einzelnen.
Quellen: ( 1913 verfasste Geschichte eines Pfarrers Reichel, sowie aus dem Sagenschatz unserer Heimat von 1956 )