n einem Waldstück bei Zwickau, etwas versteckt und verborgen vom dichtem Gestrüpp befindet sich diese Bunkeranlage – Ein vergessener Ort und ein Zeitzeuge der Vergangenheit.
um genaue Standort des Objektes wollen wir hier nicht viel erzählen. Stattdessen möchten wir näher auf die Beschreibung dieses, in unserer Region häufig auffindbaren Bunkertypes eingehen. Wie ist so ein Bunker aufgebaut, was befindet sich im Inneren? Wie funktionierte Versorgung mit Sauerstoff und Energie? Zu welchem Zwecke wurden diese Bunker gebaut und welchen Schutz konnten sie bieten?
ie grundlegenden und detailreichen Information stammen von einer privaten und interessanten Homepage ( siehe Ende des Textes ) und wurden von uns hier in eigenen Worten wiedergegeben.
ieser Bunker zählt zum Typenprojekt LP-09. Bunkertypen dieser Art wurden in den 1960er Jahren recht häufig im Gebiet der ehemaligen DDR gebaut. Sie nutzte die Bezirks- und Kreiseinsatzleitung sowie das Wehrbezirks- und Wehrkreiskommando als abgesetzte Führungsstellen. Jedoch sollen auch Industrie Betriebe, die Zivilverteidigung und selbst die Deutsche Reichsbahn derartige Bunker errichtet haben. Über 100 dieser Bunker sollen im Gebiet der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik existieren.
unker dieses Types bieten einen recht hohen Schutz gegen chemische oder biologische Waffen und selbst gegen Kernstrahlung, allerdings ist ihr Schutz gegen direkte Waffeneinwirkung als eher gering einzustufen.
ecke und die Außenwände bestehen aus Stahlbeton mit einer Wandstärke von 30 cm. Im Inneren sind die Wände 20 cm dick und teilweise einfach gemauert, wodurch eine der jeweiligen Nutzung angepasste Aufteilung der Räume möglich war. Außen auf der Bunkerdecke befindet sich zusätzlich eine mindestens 1 Meter hohe Erdaufschüttung.
ie unerlässliche Belüftung in einem solchem Bunker erfolgte systematisch und immer mit Augenmerk auf eine sichere Filterung der Luft, die bei Angriffen mit biologischen, chemischen oder atomaren Waffen gewährleistet sein musste. Grundlegend wird die Umgebungsluft durch einen Kies-Druckwellendämpfer angesaugt, welcher bereits eine grobe Filterung vornimmt und auch eine Druckwelle bei einer Explosion abdämpft. Ein spezieller Filter, durch den die Luft geleitet wird, hält Krankheitserreger und radioaktive Substanzen so wie jegliche Giftstoffe zurück. Für den benötigten Luftstrom und Überdruck sorgt ein elektrischer Lüfter, der oft auch eine Not – Handbetrieb Vorrichtung besaß. Rohre leiten die Luft ( durch eine zuschaltbare elektrische Heizung auch erwärmbar ) durch alle Räume des Bunker. Durch Öffnungen in den Räumen strömt die Luft dann in den Gang und von dort über so genannte Schnellschluss-Klappen ( bei einer Druckwelle schließen Diese automatisch ) zu einer Schleuse, von hier aus über weitere Schnellschluss-Klappen durch Vorraum und Zugangsbereich nach Draußen. Eine stetige Luftzufuhr ist hierdurch gewährleistet.
usschließlich über Elektroenergie funktionierte die Energieversorgung des Bunkers, der an die öffentliche Stromversorgung (220/380V) angeschlossen war. Bei einem Ausfall übernahm eine Netzersatzanlage den Betrieb. Diese besteht aus einem Drehstrom – Generator mit einer Leistung von 15 kVA und einem Dieselmotor, sowie den dazugehörigen Schalteinrichtungen und Nebenaggregaten. Einige Bunker sind zusätzlich noch mit einer Batterieanlage ausgestattet, die den Betrieb von Notbeleuchtung und Nachrichtentechnik auch im Ernstfall absichert.
asser und Abwasserversorgung funktionieren in den Bunkeranlagen verschieden. Einige Bunker sind angeschlossen an die örtliche Wasserversorgung, andere Bunker besitzen einen außerhalb des Bunkers gelegenen Tiefbrunnen mit einer Pumpenanlage. Ein elektrisch beheizter Warmwasserspeicher sorgt für die Bereitung von warmen Wasser. Durch Schnellschluss – Klappen wird das Abwasser in eine Kläranlage geleitet, die außerhalb des Bunkers angelegt ist.
achrichtentechnik war in allen Bunkern sehr wichtig, variiert jedoch nach dem jeweiligen Nutzen der entsprechenden Anlage stark. Mehrere Anschlüsse an das öffentliche Telefonnetz, durchaus auch an das S1-Sondernetz waren aber oft vorhanden. Das S1 Sondernetz war ein rechnergestütztes Selbstwähl – und Fernsprech Kommunikationsnetz in der ehemaligen DDR, das Fernschreib – und Datenübertragung gestattete und kurzum als „Stabsnetz“ bezeichnet wurde. Ebenso gab es in den Bunkern meist Funkgeräte, deren Antennen sich auf Masten in der Nähe befanden.
Quelle: http://www.faulkater.de