itten im Wald über dem Ort Wiesenbad thront an einem Hang gelegen ein steinerner Turm, der im Volksmund oft auch als „May´s Turm“ bezeichnet wird.
on einer überdachten, hölzernen Brücke aus führt ein Pfad direkt zu dem auf einem Felsmassiv errichteten Bauwerk. 15 Meter ragt dieser Bismarckturm in die Höhe und etwa auf der Hälfte seiner Größe, an der nach Westen gerichteten Seite befindet sich ein Balkon, welcher aus einer einzigen, durchgängigen Steinplatte gefertigt ist.
m Inneren des rechteckigen Turmes führen insgesamt 62 steinerne Stufen zuerst zu einem Bismarck – Gedenkraum und dann ganz hinauf zur Aussichtsplattform. Hier bietet sich dem Besucher ein unvergleichlicher Blick weit hinein in das sehenswerte Zschopautal.
rbaut wurde der Turm im Jahre 1899, angeregt durch die Wiesenbader Fabrikanten Johann Gottfried Meyer und Otto Polemann. Gemeinsam waren sie die Inhaber der Flachsspinnerei zu Wiesenbad. Fabrikant Meyer überließ eigenen Bodengrund mit dem Felsplateau um darauf den Turm errichten zu lassen.
em Annaberger Baumeister Emil Schiefer oblagen die Planung und Ausführung des Turmbaus.Vorwiegend Bruchsteine wurden als Baumaterial verwendet nur Brüstungs – und Traufgesims wurden aus Sandstein gefertigt. Etwa 5.000 Mark betrugen die Kosten für den Turmbau.
nlässlich des ersten Todestages Otto von Bismarcks, am 30. Juli des Jahres 1899 wurde das Bauwerk feierlich eingeweiht und gilt somit als der erste in Sachsen eingeweihte Bismarckturm.
ls gern besuchter Aussichtsturm und beliebtes Ausflugsziel hielt er sich bis in die 1930er Jahre, verfiel nach dem 2. Weltkrieg aber zunehmend bis der Turm in den 1950er Jahren sogar komplett für Besucher gesperrt werden musste, da auf Grund schlechter Bausubstanz des Gebäudes auch die Aussichtsplattform nicht mehr gefahrlos zu begehen war. Im Wandel der Gesinnung wurden später jegliche Hinweise und Bezüge zu dem Fürsten Otto von Bismarck entfernt.
m 1990 war der Turm eine völlig verfallene, vom Einsturz bedrohte Ruine, deren Eingang teils zugemauert war, ebenfalls fehlte die Brüstung an der Plattform.
rst in den Jahren 1999 und 2000 erfuhr das Bauwerk eine umfassende Sanierung, welche durch Fördermittel des Freistaates Sachsen realisiert werden konnte. 250.000 DM betrugen die Kosten für eine Komplettsanierung der Wendeltreppe und die Erneuerung der Außenfassade. Auch erhielt die einst offene Plattform eine wasserdichte Überdachung, wodurch der bisher 13,5 Meter hohe Turm nun eine Gesamthöhe von rund 15 Metern erreicht.
nter dem Namen „May´s Turm“ konnte das Bauwerk am 09. Juni des Jahres 2000 wieder eröffnet und für Besucher frei gegeben werden. Der Eintritt ist kostenfrei.
erschiedenste Theorien ranken sich um die Namensgebung „Mays“ oder „Meys Turm“, der aber auch manchmal als „Mäuseturm“ bezeichnet wird. Am wahrscheinlichsten ist die Benennung nach einem seit 1799 ganz in der Nähe befindlichen Rastplatzes, der „Mays Ruh „. Denkbar ist auch, das dem Name die in erzgebirgischem Dialekt ausgesprochene Bezeichnung für Mäuse ( Mais/Mays ) zu Grunde liegt. Ebenso könnte sich der Name auf den Fabrikant Meyer als Initiator des Turmbaus, der auch Grund und Boden dafür bereit stellte beziehen.
( Das Bildmaterial in diesem Beitrages wurde von Gabriela Fankhänel zur Verfügung gestellt )