ieser ehemalige Galgen Standort liegt am nördlichen Rand von Augustusburg und ist heute ein beliebter Aussichtspunkt in friedlicher Landschaft. Vom Gipfel des Hügels hat man eine wunderbare Fernsicht, auch der so genannte „Drei-Berge-Blick“ lässt sich hier genießen, da dieser Standort die Sicht auf den Fichtelberg, den Pöhlberg und auch den Keilberg bietet.
ie schon die Benennung des Berges vermuten lässt, befinden wir uns hier an einer ehemaligen Richtstätte, deren Geschichte weitaus weniger romantisch gewesen sein dürfte, als der ruhige Platz mit Sitzbank in idyllischer Natur heute vermuten lässt.
ine der in früheren Zeiten auf dieser Anhöhe durchgeführten Hinrichtungen fand im Jahre 1832 statt. Der Hinweis darauf findet sich in den historischen Chroniken, der nahe gelegenen, heutigen Stadtkirche St. Petri. Dort nämlich wird die Zerstörung der Kirche am 6. November des Jahres 1831 durch einen Brand aufgeführt und gleichsam erwähnt, dass man den verantwortlichen Brandstifter im Jahr darauf, auf dem Galgenberg für diese Tat hinrichtete.
uch in der bekannten Sage um die Augustusburger Schlosslinde findet der Galgenberg zumindest Erwähnung:
ach einer Sage soll die Linde verkehrt herum gepflanzt worden sein. Einen Angeklagten, der des Mordes beschuldigt war, sprach der Richter schuldig. Er beteuerte aber trotz Folter immer wieder seine Unschuld. In seiner Not riss er ein Lindenbäumchen aus, pflanzte es verkehrt herum wieder in den Boden und sprach: „So wahr aus den Ästen Wurzeln und aus den Wurzeln Blätter sprießen, so wahr bin ich unschuldig.“ Eine festgesetzte Zeit verstrich, ohne dass die Linde anwuchs. Es wurde schließlich der Tag der Hinrichtung festgelegt und der Angeklagte auf den Galgenberg geführt, wo er seinem Ende entgegensah. Nachdem ihm die Schlinge um den Hals gelegt worden war, preschte ein Reiter heran und rief: „Sie grünt, sie grünt!“ Es hatten sich erste Blätter an den in die Luft ragenden Wurzeln gebildet. Daraufhin wurden dem Angeklagten das Leben und die Freiheit geschenkt.
Quelle: Frank Löser, Sagenbuch der Augustusburg – „Die verkehrt herum gepflanzte Linde“