wischen Lößnitz, Aue und Oberpfannenstiel, mitten im Lößnitzer Gottes – und Stadtwaldes befindet sich das einstige Grubenrevier der Bergstadt Lößnitz. Die allerersten Anfänge des Lößnitzer Bergbaus reichen weit zurück bis in das Jahr 1339. Bereits im 16. Jahrhundert befand sich im idyllischen Kuttental, dem so genannten “Kuttengrund” eine Bergmannssiedlung. Noch heute existieren in dem Altbergbaugebiet um den Begräbnissberg viele historische Zeugnisse dieser längst vergangenen Zeiten. Ein Wanderweg und Bergbaulehrpfad in herrlichster Natur gibt Auskunft über die Siedlungs- und Bergbaugeschichte und das bermännische Brauchtum in dieser Region.
nschauliche und informative Schautafel erklären die einzelnen Stationen des Lehrpfades! Ein Wassertrettbecken läd den Wanderer zum Erfrischen und verweilen ein, ebenso die zahlreichen liebevoll gestaltete Sitzgruppen. Eine Gruppe Heimatverbundener Menschen gründete 1992 die „IG historischer Erzbergbau Lößnitz e.V.“ Teilweise wurde die „Reichenbachfundgrube“ aufgewältigt und für Besucher zugänglich gemacht. „Unterer – u. Oberer Reichenbach-Hoffnungs – Stolln“, sowie der Bernhardt Stolln können besichtigt werden. Außerdem entstand die Hutstube des Vereins, die Mannschaftskaue, der Huthausteich, sowie ein Festplatz wurden angelegt. Und auch der einstige Kunstgraben wurde wieder aufgebaut.
ie Größte und am längsten bebaute Grube im Kuttengrund ist die „Reichenbachfundgrube„. 1550 erstmals in Schneeberger Verleihbüchern erwähnt, erfuhr sie zahlreiche Besitzer – und Namenswechsel. Im 16. Jahrhundert wurde der „Reichenbach Erbstollen“ mit einer heutigen Länge von ca. 132 Metern angelegt, um die über ihm befindlichen Gruben zu entwässern. Zweck des Bergbaus war das Silber, dass nur gering im Bleierz vorhanden war. Das Hauptabbauprodukt war letztlich Arsenkies. Der Grubenbetrieb ging durch die immer wieder auftretende Pest zurück und fand ihren endgültigen Zusammenbruch im 30 jährigen Krieg. Die abgeschiedene Anlage bot der örtlichen Bevölkerung zu dieser Zeit Schutz vor dem Kriegsgeschehen. Erst 1764 begann eine neue und lange Betriebsperiode. 1839 wurde ein wasserradgetriebenes Kunstgezeug aufgebaut um in die Tiefe des Stollens zu gelangen. Beim Abteufen des Kunstschachtes schlug man allerdings alte Abbaue an, wodurch der „Reichenbach Erbstollen“ absoff. Letztendlich musste man das Vorhaben aufgeben, da auch später noch immer große Mengen an Wasser anfielen.
er Reichenbach – Hoffnung – Stolln mit einer Länge von 960 Metern wurde 1857 am Zusammenfluss von Kutten – und Fallbach als Entwässerungsstollen angelegt, welcher in ca. 30 Metern Teufe den Kunstschacht entwässerte. Ein größeres Wasserrad wurde beschafft um den begonnenen Kunstschacht bis zur erforderlichen Teufe niederzubringen. Als 1866 der Durchschlag ins Gegenort erfolgte waren die stetigen Wasserprobleme endlich gelöst. Durch die Gewerkschaft wurde bis zum Jahr 1889 vorwiegend Arsenkies und Bleiglanz abgebaut, bis dann für einige Jahre Betriebsruhe herrschte. Unter der Regie des damaligen Blaufarbenwerkes Niederpfannenstiel ( heute Nickelhütte Aue ) begann zwischen 1898 bis 1927 eine letzte Abbauperiode. Der Arsenkies wurde als Katalysator für die Nickelaufbereitung verwendet. Von der SAG Wismut wurde die Grubenbaue ab 1950 auf Uranerz erkundet. Nach ergebnisloser Suche wurde das Mundloch 1956 gesprengt. Seit dem Jahr 1992 befindet sich die Grube nun in der Obhut des Vereins Historischer Erzbergbau Lößnitz e.V , dem es zu Verdanken ist, das nun Große Teile der Grube für interessierte Besucher zugänglich ist. ( Quelle: Internetpräsenz des IG historischer Erzbergbau Lößnitz e.V. u. diverse Infotafeln vor Ort )
1841 legte man den Bernhardt Stolln am gegenüberliegenden Talhang an, um den Grubenbetrieb nach der Aufgabe des Reichenbach – Erbstollens aufrecht zu erhalten! Auch erhoffte man sich hierdurch das benötigte Geld für ein größeres Wasserrad zu erwirtschaften. 1850 wurden 4 Firstenbauen angelegt. Jedoch verlief dieses Unterfangen letztendlich erfolglos und der Stollenbetrieb wurde bei einer Länge von 190 Metern eingestellt. Danach diente der Stolln viele Jahre als Bierkeller bis man 1891 das Mundloch schließlich abmauerte. Ab 1897 wird er als Wetterstolln genutzt und dient ebenso bis 1907 als Fluchtweg der Kuttenzeche. Im Jahre 1951 findet die Aufwältigung durch die SDAG Wismut zum Zwecke der Gangerkundung Richtung Bernsbach statt. Eine erneute Aufwältigung des Mundloches und Zugänglichkeit einer etwa 100 Meter langen Strecken zu Besichtigungszwecken geschieht 1998 durch die Bemühungen der IG historischer Erzbergbau Lößnitz e.V. Somit kann man heute im mystischen Licht einer Sturmlaterne eine ganz besondere Besichtigung des Bernhardt – Stollens erleben!
it der Einführung von Schießpulver im 19. Jahrhundert, wodurch man die Arbeit in den Stollen nun mehr nicht allein mit Schlegel und Eisen verrichtete, wurde somit die Errichtung von Pulvertürmen notwendig. Hier verwahrte man das Pulver zum Schutz vor unbefugtem Zugriff. Zwischen Oktober und Dezember 1866 wurde er erbaut. Seine Mauern bestanden aus 2,24 m hohen und 2,80 m langen Wänden aus Bruchstein, deren Stärke 56 cm betrug und Gesteinsschutt füllte den Dachraum. Bis zum Oktober 1886 wurde er genutzt und wahrscheinlich Anfang 1891 abgerissen. Über Einhundert Jahre später, im Jahr 1997 wurde er auf den Resten seiner Grundmauern wiedererrichtet.
öschenstolln des Fundschachtes. Schon im Jahre 1480 wurden Versuche unternommen, einen Wasserlösungsstolln zum oberhalb gelegenen Fundschacht der Kuttenzeche zu treiben. Sowohl das Wasser, welches zum Betreiben des Kunstgezeugs benötigt wurde, als auch das Grubenwasser des Schachts sollten darüber hinaus geleitet werden. Doch noch bevor der Schacht vom Stollnort erreicht wurde, lag dessen Teufe schon viel zu weit vom angedachten Einschlagpunkt entfernt. Daher brach man das Vorhaben ab, wiederholte es jedoch um 1500 im Fallbachtal. Der 1998 wieder entdeckte Stollen wurde 2008 freigelegt. Zwei gut erhaltene Geleuchtnischen findet man im linken Stoß.
Infos von Infotafeln vor Ort