it Beginn der bäuerlichen Besiedelung des Erzgebirges wurde vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts auf einem Plateau über dem Thierfelder Bach eine Wehranlage errichtet.
iese Anlage wurde im Laufe der Zeit erweitert und ausgebaut. Erster bekannter Besitzer der damaligen Burg war Meinher I. von Werben, der im Jahr 1173 Burggraf von Meißen war und auch das Klösterlein Zelle bei Aue gegründet hat. Ab 1406 war die Grafschaft Hartenstein
mit den zugehörigen Dörfern, Wäldern und Burgen an die Schönburger verpfändet. Das Gebiet reichte bis tief jedoch zum Teil im Jahr 1559 an den sächsischen Kurfürsten verkauft werden. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg zum Schloss im neugotischen Stil umgebaut. Die Anlage hatte einen ovalen Grundriss und bestand bis Ende April 1945. In den letzten Kriegstagen verschanzten sich SS-Einheiten im Hartensteiner Wald, worauf das Schloss durch amerikanische Bomben am 20. April 1945 fast vollständig zerstört wurde. Die erhalten gebliebenen Gebäude des äußeren Schlosshofes wurden nach dem Krieg zu Wohnzwecken genutzt. Die Ruine selbst diente als Freilichtbühne.
Seit 2002 bemüht sich ein Förderverein um den Erhalt und teilweisen Wiederaufbau des Schlosses.
or fast so vielen hundert Jahren, als der Mensch Finger hat, verliebte sich ein Ritter in die wunderschöne Tochter des Herrschers Kuno und fand heiße Gegenliebe. Doch der stolze Vater, der sein Kind nur einem Könige geben wollte, weigerte sich hartnäckig, in die Verbindung einzuwilligen, und so blieb dem Ritter nach altem Gebrauche nichts übrig, als die Braut
zu entführen.
ie beiden flüchteten vor der Rache des ergrimmten Vaters in die Urwälder des Kremsflusses, und der Ritter erbaute dortselbst eine mächtige Burg, die er wegen ihres festen Gesteines Hartenstein nannte. Hier gedachte er, vor allen Nachstellungen gesichert, mit seiner geliebten Frau ein glückliches Leben verbringen zu können.
llein Kuno, der dem Mädchenräuber den Tod geschworen hatte, gab seine Nachforschungen nicht auf, bis der Schlupfwinkel entdeckt war. Er belagerte die Burg und erstürmte sie trotz der tapfersten Gegenwehr. Als nun der Hartensteiner alles verloren sah, als Kuno bereits mit dem Schwerte in der Hand in das Turmgemach trat, wohin sich das Paar zurückgezogen hatte, da umschlang der verzweifelte Gatte die geliebte Frau und stürzte sich mit ihr in die grause Tiefe. Kuno selbst fiel, ob dieses entsetzlichen Ausganges, vom Schlage gerührt, tot zu Boden, und so ging die Herrschaft in andere Hände über.
anche erzählen, es sei dem Kuno mit dem Überfalle nicht ernst gewesen. Er habe nur mit Einverständnis des Schloßhauptmannes die Tapferkeit seines Schwiegersohnes auf die Probe stellen wollen, geneigt, den beiden im letzten Augenblicke Verzeihung Angedeihen zu lassen. Aus dem gewagten Scherze sei aber, da sich das Paar voreilig in die Tiefe stürzte, blutiger Ernst geworden, und Kuno, durch den unseligen Ausgang erschüttert, habe das Schloß einem seiner Reisigen geschenkt, habe sich auch, in sein Reich zurückgekehrt, keiner glücklichen Stunde mehr erfreuen können.