as Schloss Hartenstein, einst Stammschlosse der Schönburger, wurde einst täglich von einem Schattenritter heimgesucht. Man gab ihm den Namen Vollmer den Geisterkönig. Es gelang ihm die Liebe der schönen Kunigunde von Schönburg zu gewinnen, als sie noch ein Kind war. Die holde Kunigunde erklärte, nur ihn und keinen Anderen ehelichen zu wollen. So ritt er auf unsichtbarem Rosse durchs Burgtor ein, zog dieses auf. Man vernahm nur seinen Tritt. Stieg unsichtbar und nur das man ihn hörte in den Stall und auch die Schlosstreppe hinan. Reichte seiner wartenden Braut die weiche, glatte aber eiskalte Hand – das war der einzige fühlbare Teil seines Leibes und so redeten und kosten sie zusammen in tiefster Liebe. Im Speisesaal, wo schon der Bruder des Fräuleins die Liebenden erwartete, speisten und tranken sie zu dritt nach Herzenslust. Die Speisen und der Wein des Schattenritters verschwanden einfach aus Becher und vom Teller, doch niemand sah, wo es hinkam. Nur die Stimme des Schattenbräutigams erklang.
em Graf graute zu Anfang vor seinem geisterhaften Schwager, doch mit der Zeit lag diese Verbindung in seinem Wohlwollen, da er in ihm einen treuen Berater fand, der auch vor bevorstehende Unglück warnte. Nach dem Mahl verließ der Graf die beiden Brautleute. Diese blieben immer bis kurz vor ein Uhr zusammen, bis der gespenstische Gast eilig Abschied nahm.
o geschah es über viele Jahre, bis das Fräulein einmal einen Kuss von seinem Munde verlangte, und da antwortete der geisterhafter Bräutigam „Lebe wohl für immer, ich glaubte an Deine rein geistige Liebe und verließ nur dafür mein himmlisches Reich, nur um bei dir zu sein, nun da du an die irdische Liebe denkst, kann ich nicht länger bei dir bleiben… nun siehst du mich niemals wieder!“ Sogleich verschwand der Geliebte und das Fräulein durfte nie wieder seine Nähe fühlen.