ieles erzählt man sich von früheren Besitzern des Schlosses Niederlauterstein, den Herren von Berbisdorf deren einer 1530 bei einem Brande des Schlosses auf schreckliche Weise sein Leben verlor. Es war Georg von Berbisdorf ein gebrechlicher Greis von 90 Jahren. Um ihn vom Flammentod zu retten, wollte man ihn, in Tücher gewickelt, zu einem der Fenster herablassen, allein, die in der Eile nicht festgeknüpften Knoten lösten sich, und der unglückliche Alte wurde auf dem Felsen zerschmettert.
s wird gesagt, bei diesem Absturz hatte der Teufel seine Hand im Spiel, denn Georg von Berbisdorf war einer der Schlimmsten seines Geschlechts. Seine Untergebenen, die Bauern und Bediensteten, drangsalierte er bis aufs Blut, und nun empfing er von der Hölle nichts anderes als die gerechte Strafe. Ab und zu soll sein gliederloser Rumpf in der Schloßruine auftauchen und nach den verstreuten Knochen suchen. Er hat sie aber bis zum heutigen Tag nicht alle finden können.
or Jahren hütete einmal ein Hirtenknabe aus Lauterbach, nahe der Ruine Niederlauterstein, seine Herde. Es war kurz vor dem Eintreiben am Mittag.
Der Bursche hatte sich in der warmen Sonne lang ins Gras gestreckt und wollte sich soeben erheben.Da hörte er hinter sich ein Geräusch. Als er sich verwundert umsah, erblickte er eine Jungfrau von großer kräftiger Gestalt in ganz sonderbarer Kleidung, wie man sie um die damalige Zeit nicht trug.
ie war emsig damit beschäftigt, Laub zusammenzurechen. Der Bursche war vor Schreck und heimlichem Grauen aufgestanden. Jetzt kam die Jungfrau freundlich auf ihn zu und füllte ihm die Taschen mit dem angesammelten Laub. Als er wieder zu ihr aufblickte, war sie verschwunden.
un wurde es dem Knaben noch unheimlicher zumute. Er trieb rasch sein Vieh ein und eilte nach Hause. Hier erzählte er seinen erstaunt aufhorchenden Angehörigen das Erlebnis, griff in die Taschen – und siehe – die Blätter hatten sich in eitel Gold verwandelt. Noch am gleichen Tage zog die ganze Familie mit Rechen, Körben und Säcken aus, um das übrige Laub bei der Ruine zu sammeln. Ungeduldig und erwartungsvoll schleppten sie die Lasten heim, aber – es blieb Laub. Im übrigen soll diese goldspendende Jungfrau nie wieder gesehen worden sein.
Am Fuße der Ruine befinden sich in unmittelbarer Nähe der Tiefer Victoria Stolln und das Mundloch am Schusterweg.